15.7.2025

SL Insight Newsletter

Strengere Limitationen - BAG setzt klares Preissignal

Werder Viganò

In letzter Zeit verdichten sich die Hinweise, dass das BAG bei neuen Arzneimitteln eine deutlich restriktivere Aufnahme- und Limitierungspraxis verfolgt – insbesondere dann, wenn der verlangte Preis im Verhältnis zum klinischen Zusatznutzen als zu hoch eingeschätzt wird.

Was bedeutet das für aktuelle SL-Anträge?

Krebstherapie ohne SL-Status, trotz Swissmedic-Zulassung:
Das BAG verglich das neue Produkt mit einer 20 Jahre alten Standardtherapie – und leitete daraus einen so tiefen Preis ab, dass der Hersteller die Aufnahme verweigerte. In der Schweiz bleibt die Therapie nun unerreichbar, während sie in anderen Ländern erstattet wird.

Asthma-Biologikum mit radikaler Limitierung:
Vergütung nur für eine sehr kleine Subgruppe, Preis etwa 1/30 des europäischen Durchschnitts. Auch hier entschied sich das BAG für eine klar konservative Nutzenbewertung.

Trend zur Preissignal-Politik:
Die Botschaft ist klar – bei fehlendem Zusatznutzen (oder unzureichender Dokumentation) scheut das BAG weder tiefe Preise noch die vollständige Nichtaufnahme.

Takeaway:
Wer derzeit einen SL-Antrag stellt, muss mit einer deutlich härteren Gangart rechnen; insbesondere in der Onkologie und bei Orphan Drugs. Eine solide Nutzenargumentation und differenzierte Vergleichstherapie sind wichtiger denn je. Andernfalls droht ein Rückzug oder eine Listung zu Konditionen, die wirtschaftlich kaum tragbar sind.

Hier geht es zur Medienmitteilung.